Universell einsetzbare DichtungenUniversell einsetzbare Dichtungslösungen gewinnen in der elastomeren Dichtungstechnik immer mehr an Bedeutung. Die Dichtungswerkstoffe müssen in sehr unterschiedlichen Einsatzgebieten anwendbar sein, um den heutigen Anforderungen in der modernen chemischen Prozessindustrie zu genügen. Ingenieure stehen bei vielen Projektauftragsarbeiten im Maschinenbau, insbesondere für die chemische Prozessindustrie; sehr häufig vor dem Problem, dass sie vom Auftraggeber zwar viele Informationen zu den Arbeitsaufgaben der zu konstruierenden Pumpen, Rohrleitungen, hydraulischen Antrieben oder anderen Einzelkomponenten erhalten, jedoch häufig nicht, mit welchen genauen Medien diese Bauteile im späteren Arbeitseinsatz in Berührung kommen bzw. welche spezifischen Medien befördert werden sollen. Das stellt die Konstrukteure vor die große Herausforderung, alle technischen Bauteile so auszurichten, dass ein einwandfreier Arbeitseinsatz mit einer breiten Resistenz gegenüber vielen Medien, auch in Wechselwirkung, über einen langen Zeitraum optimal gewährleistet werden kann. Vielseitigkeit ist gefragt Die Frage, welcher Dichtungswerkstoff eingesetzt werden soll, beschäftigt deshalb viele Ingenieure. Um auf Nummer sicher zu gehen, müssten die Entwickler bei der Erstausstattung aus Sicherheitsgründen häufig einen FFKM-Werkstoff einsetzen. Dieser ist gegen die meisten Medien hervorragend beständig. Allerdings liegen die Kosten für diesen Werkstoff weit höher, als in den meisten geplanten Budgets vorgesehen. Welche Alternativen stehen dem Entwickler bzw. Anwender zur Verfügung und wo können Techniker Dichtungsprozesse noch optimieren? Genau hier hat der unabhängige Hersteller C. Otto Gehrckens – kurz COG genannt – angesetzt und den hochwertigen FKM-Werkstoff HF 875 entwickelt, der eine hervorragende Chemikalienbeständigkeit besitzt und in Teilbereichen mit der chemischen Beständigkeit von FFKM-Werkstoffen vergleichbar, aber preislich deutlich günstiger ist. So kann der von COG entwickelte FKM-Werkstoff in sehr unterschiedlichen Anwendungen, auch bei wechselnden Medien, eingesetzt werden. Hierzu zählen z.?B. Säuren und viele Basen (auch in konzentrierter Form), Alkohole, aromatische und chlorhaltige Kohlenwasserstoffe, Ethanol, Ethanol-Vergaserkraftstoffgemische, additivierte Vergaserkraftstoffe, Kerosin, Rapsmethylester (RME, Biodiesel), RME-Dieselgemisch, reine Pflanzenöle sowie Heißwasser und Wasserdampf. Die Einsatzgebiete erstrecken sich von der chemischen Industrie über den Maschinenbau bis hin zur Verfahrenstechnik – kurz: über alle Einsatzgebiete, wo neben einer hohen thermischen Beständigkeit auch eine hohe chemische Beständigkeit erforderlich ist. Der sehr hochfluorierte FKM-Werkstoff verfügt über eben diese Eigenschaften. Diese sind von einem unabhängigen Labor getestet worden und das Ergebnis überzeugt vollends: Selbst in den als Extrembeispiel getesteten Medien sind die Werkstoffveränderungen gering und liegen innerhalb jeder Toleranz.
Elastomer-Formartikel Quelle COG
Identischer Dichtungswerkstoff, unterschiedliche Geometrie Diese Tendenz zeigt sich zunehmend in der Praxis. Konstrukteure wie auch Dichtungshersteller versuchen mit dem Einsatz eines meist hochwertigen Allroundwerkstoffes, den stetig wachsenden Herausforderungen in den Anwendungen zu begegnen. Insbesondere bei in sich geschlossenen Baugruppen, Modulen oder Maschineneinheiten ergeben sich große Vorteile, denn bei der Verwendung eines identischen Hochleistungselastomers als Dichtungswerkstoff für sämtliche Dichtungsgeometrien ist das Verhalten des Werkstoffs gegenüber Temperatur, Druck, Ausdehnung und Medienkontakt stets dasselbe – ein nicht zu unterschätzender Sicherheitsaspekt. Ein weiterer positiver Nebeneffekt kann die Verringerung der Testanzahl sein, die ein interessantes Zeit- und Kosteneinsparungspotenzial bietet. Bei statisch verbauten Dichtungen können zudem auch Betriebskosten gesenkt werden, da diese Dichtungen bei gleicher Laufleistung und Beanspruchung häufig zum selben Zeitpunkt ausgetauscht werden müssen und somit die Anzahl der Wartungsintervalle reduziert werden kann. Fazit Sowohl in der Erstausstattung als auch in der Instandhaltung gilt es eine langfristig sichere Entscheidung, mit den richtigen Komponenten zu treffen. Ziel: Effizienzsteigerung bei gleichzeitiger Zielerreichung des höchstmöglichen Sicherheitsgrads; entweder durch den Einsatz günstigerer Werkstoffe bei gleich bleibender oder gar besserer Beständigkeit oder durch den Einsatz eines besseren Werkstoffs, der zur Verlängerung der Wartungsintervalle führt. Nur so können Verantwortung und Kostendruck in eine ausgewogene Balance gebracht werden. |
C&M 6 / 2012Das komplette Heft zum kostenlosen Download finden Sie hier: zum Download Der Autor:Weitere Artikel online lesenNewsAhlborn GmbH: Hochgenaue Temperaturmessung mit digitalen FühlernBei über 80 % aller industriellen Messaufgaben werden Temperaturen gemessen. Wichtig ist das Zusammenspiel von Messgerät und Fühler sowie die verwendete Technologie. Aus der Präzisionsschmiede, der Firma Ahlborn aus Holzkirchen bei München, kommt jetzt ein Messsystem für hochgenaue Temperaturmessung, das nicht nur im Labor verwendet werden kann.© Ahlborn Mess- und Regelungstechnik GmbH |